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BUND kritisiert Verzicht auf vierte Klärstufe und auf Phosphatrückgewinnung

Leserbrief zu diesem Bericht in der Südwestpresse

Auch weil die Echaz manchmal ein "Gschmäckle" aufweist, ist es erfreulich, dass das Klärwerk Reutlingen saniert und damit zukünftig  Gewässer und Gesundheit besser geschützt werden sowie Energie gespart wird. Allerdings wird diese Kläranlage auch nach der Sanierung (übrigens im Gegensatz zur Kläranlage Tübingen) immer noch ein ganzen Stück weg vom technisch Machbaren und Notwendigen sein: Erstens baut die SER keine vierte Klärstufe ein. Diese könnte Spurenstoffe (also Schmerzmittel wie Diclofenac, hormonell wirksamen Substanzen wie Weichmacher,....) sowie Mikroplastik herausfiltern. So bleibt die Gefahr, dass diese Substanzen schlussendlich ins Meer oder über den Austausch Gewässer - Grundwasser bzw. bei der Trinkwassergewinnung aus Oberflächengewässern in unser Trinkwasser gelangen. Natürlich wäre es besser, wenn die Stoffe gar nicht erst ins Abwasser gelängen um dann mit teurer "End-of-pipe"-Technologie wieder herausgefiltert zu werden, aber bis dahin....Zweitens verzichtet man - obwohl seit 2017 mit Übergangfrist vorgeschrieben - auf die Rückgewinnung des einerseits wassergefährdenden, andererseits knappen Düngerrohstoffs Phosphor, der in Form von Phosphat nicht nur über die Landwirtschaft in die Gewässer sondern auch über Haushaltsabwässer in die Kläranlage gelangt. Ob die Stadt Reutlingen mittelfristig Geld spart, wenn man den Einbau dieser Techniken solange hinauszögert, bis alle Fristen abgelaufen und Fördermöglichkeiten ausgeschöpft sind, ist fraglich.

B. Lupp

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